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Seekrankheit

Diese Frage bekomme ich sehr häufig gestellt, da viele unserer Gäste zum ersten Mal auf eine Seereise gehen. Seekrankheit verdirbt Einem natürlich das gesamte Reiseerlebnis. Daher ist...

Habe ich die Seekrankheit?

Diese Frage bekomme ich sehr häufig gestellt, da viele unserer Gäste zum ersten Mal auf eine Seereise gehen. Seekrankheit verdirbt Einem natürlich das gesamte Reiseerlebnis. Daher ist diese Frage eine der wichtigeren bei Ihrer Reiseplanung. Eine gute Nachricht vorab: Seekrankheit betrifft nur wenige Gäste!

Von Anfang an:

Was ist Seekrankheit?

Seekrank wird man, wenn das Gleichgewichtsorgan unterschiedliche Infomationen bekommt. Insbesondere wenn dass was die Augen mitteilen und das was das Innenohr meldet widersprüchlich ist. Auf offener See z.B. meldet das Auge: „Die Schiffsplanken bewegen sich nicht“. Das Innenohr meldet: „Bei dem ständigen Auf und Ab wird mir übel.“ Im Innenohr befinden sich kleine aufrecht stehende Haarzellen, die jede noch so kleine Bewegung n das Gehirn weitergeben. Beide Informationen zusammen führen dann dazu, dass Einem wirklich schlecht wird.

Wen betrifft es?

Generell kann Jeder einmal Seekrank werden, selbst der hartgesottenste Seebär hat gute Chancen, einmal dem Meer seinen Tribut zu zollen! Meiner Erfahrung nach trifft es vielleicht 1 – 2 von Hundert gesunden Gästen.

Häufiger (5 von Hundert) begegnen mir Menschen die an Drehschwindel erkrankt sind, ohne es zu wissen. Bevor ich also einen Rat gebe, versuche ich mir mit paar einfachen Fragen Klarheit zu verschaffen. Die Wahrscheinlichkeit, an Drehschwindel erkrankt zu sein ist hoch, wenn folgende Symptome auf Sie zutreffen:

  • Es wird Ihnen schwindelig oder schlecht, wenn Sie hinten in einem Bus sitzen
  • Es geht Ihnen gar nicht gut, wenn Sie abends als Beifahrer/in im Auto mitfahren
  • Karussellfahren geht mit Ihnen auf keinen Fall
  • Ein Luftloch während des Fluges, oder Turbolenzen verursachen bei Ihnen Benommenheit, bzw. Übelkeit

In der Regel ist es so, dass wenn ich einen Betroffenen vor mir habe, oder am Telefon, dass alle Fragen bejaht werden. Ist das der Fall, so gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht:

  • Die Schlechte: Drehschwindel gilt als nicht heilbar und verstärkt sich im Laufe des Älterwerdens.
  • Die Gute: Es gibt Mittel mit denen man die Krankheit stark abmildern oder gar komplett unterdrücken kann. Fragen Sie Ihren Arzt ganz konkret danach, da diese Möglichkeit häufig leider nicht in Betracht gezogen wird! Medikamente mit beruhigenden oder müde machenden Inhaltsstoffen würde ich persönlich nicht nehmen wollen.
  • Gehen Sie in jedem Fall zum Arzt

Kann ich vorbeugen?

Ja, ein bisschen geht das schon. Gehen Sie zeitig ins Bett und achten darauf ausgeruht zu sein. Vermeiden Sie Alkohol, Milch und Säfte, also alles was den Magen reizen kann. Essen Sie immer so viel, dass Sie etwas im Magen haben, aber nicht so viel, dass Sie richtig satt sind. Hunger und Völle sind nicht gut, wenn es einem nicht gut geht.

  • Frische Luft ist großartig. Suchen Sie sich eine mittige Position (da wo sich die Hurtigruten und natürlich andere Schiffe kaum bewegen) an Bord an der frischen Luft
  • Augen Richtung Horizont! Das stärkt die „Kommunikation“ zwischen Innenohr und Augen.
  • Falls irgend möglich: nicht rauchen

Rechtlicher Hinweis:

Ich bin kein Arzt und das letzte, was ich an dieser Stelle möchte, Sie entsprechend zu beraten oder Ihnen ein Produkt nahezulegen. Lesen Sie diese Zeilen und fühlen sich in Bezug das Geschriebene angesprochen, gehen Sie bitte direkt zum Arzt. Dieser Beitrag beruht rein auf meinen Erfahrungen, bzw. den Erfahrungen, die Gäste die ich begleitet habe gemacht haben!

PS: Ich habe mich bemüht diesen Artikel in einer leicht verständlichen Weise zu schreiben. Sollte sich von diesem Artikel Jemand angesprochen fühlen, der verschiedenes „besser weis“ als ich, freue ich mich über eine Nachricht!

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